17. - 24. September 2017
Podiumsdiskussion
Dienstag, 19. September, 10.00 Uhr, Pfarreizentrum Herz-Jesu Brig
Wir feiern Gottesdienst in Räumen, die zum Teil Jahrhunderte alt sind. Wir feiern nach Ritualen, die - trotz 2. Vatikanischem Konzil - in ihren Grundzügen zum Teil Jahrhunderte alt sind. Wir singen Lieder, die zum Teil Jahrhunderte alt sind und wir spielen Musik auf Instrumenten, die zum Teil Jahrhunderte alt sind. Betreiben wir in unseren Kirchen Museumskultur?
Zu diesem Themenkreis diskutieren:
Dr. Wolfgang Schwartz - Liturgiewissenschaftler, Freiburg
Thomas Steiger - Diözesanpräses Rottenburg-Stuttgart, Hörfunkpfarrer SWR
Alois Metz - Seelsorger in der Psychiatrischen Klinik Oberwil bei Zug
Daniel Rohner - Pfarrer einer frei-evangelischen Gemeinde in Visp, selbst aktiver Musiker mit Band
Daniel Rotzer - Präses des Oberwalliser Caecilenverbandes
Stefan Ruppen - Chorleiter und Jazzmusiker
Die Gesprächsleitung hat Johannes Diederen
Ein kritische Betrachtung von Andreas Zwingli
Mittwoch, 20. September 10.00 Uhr, Gemeindesaal Münster
Noch nie sahen sich die Orgelbauer solchen Herausforderungen gegenüber wie heute. Neben dem Unterhalt der bestehenden Instrumente, dem möglichst denkmalgerechten Restaurieren in einem voll funktionsfähigen Zustand, muss der Orgelbauer in möglichst vielfältigen Stilen neue Instrumente erstellen können. Instrumente als barocke Kopien entstehen neben symphonischen oder romantischen Orgeln. Die Prospektgestaltung soll in einem unverkennbar zeitgenössischen Stil erfolgen.
Andreas Zwingli, 1962, studierte Musik (Orgel und Chorleitung), erstellte in den Kantonen TG, AI, AR und SG Orgelinventare, begleitete als Orgelexperte Restaurierungen und Neubauten. In Osteuropa restaurierte er zahlreiche Orgelwerke verschiedener Epochen. Forschungstätigkeit über verschiedene Orgelbauer (M.Abbrederis/Aichgasser Langschule/Gebr.Link/A.Merklin/Gebr.Klingler/Franz Gattringer u.a.). Eine Kopie einer Abbrederisorgel entstand 1985-1995.
Seit 2016 wirkt er als Geschäftsführer von Späth Orgelbau AG in Rüti. Seit 2017 Geschäftsübernahme von Carmen Späth.
Referat mit Klangbeispielen, Simon Hebeisen (Goll) und Johannes Diederen
Donnerstag, 21. September 10.00 Uhr Pfarrkirche Leukerbad
Der Orgelbau kennt seit Jahrhunderten verschiedenen Ausprägungen, die sich einerseits in bautechnischen Details, andererseits in klanglichen Besonderheiten widerspiegeln. Im Lauf der Jahrhunderte wurden die Instrumente grösser, erhielten mehr Register, erweitere Spielmöglichkeiten.
Einen Einblick in diese Entwicklung bietet das klingende Referat, das in Musikbeispielen von Spanien, Italien über Frankreich nach Deutschland und England die Besonderheiten der jeweiligen Regionen hörbar macht und die historischen Entwicklungen nachzeichnet.
Simon Hebeisen ist Orgelbauer, Musiker und zusammen mit Beat Grenacher Inhaber der in Luzern ansässigen Firma Orgelbau Goll AG.
Johannes Diederen lebt und arbeitet als Musikdirektor und Organist in Visp.
Referat von Peter Meier
Freitag, 22. September 10.00 Uhr, Burgerstube Raron
Am Beispiel der Greutert-Hausorgel von 1856, im Ortsmuseum Hinwil ZH, wird der theoretische und praktische Prozess einer Orgelrestaurierung erklärt und illustriert.
Wozu war eine Hausorgel im 19. Jahrhundert nützlich, wie war das geschichtliche und konfessionelle Umfeld zur Zeit der Entstehung, wie arbeitete ein Orgelbauer auf dem Land, welche Vorbilder, Fähigkeiten und Schwierigkeiten sind am Instrument erkennbar…
Eine Restaurierung steht im Spannungsfeld zwischen dem Ziel der Erhaltung der originalen Substanz, späteren Veränderungen und den heutigen Ansprüchen an ein funktionierendes Musikinstrument. Die praktischen Arbeiten an der Orgel, von der Reinigung über die Arbeiten an den Orgelteilen bis hin zur Intonation und der klanglichen «Wiedergeburt» als Instrument werden erläutert.
Peter Meier, Jahrgang 1970, gründete nach ausgedehnten Wanderjahren in verschiedenen Ländern, 2004 die eigene Werkstatt in Rheinfelden. Zusammen mit einem kleinen Team entstehen im In- und Ausland neue Orgeln und werden historische Instrumente restauriert. Der Unterhalt, die Stimmung sowie die Vermietung von Orgeln sind weitere Tätigkeiten. Seine Spezialität sind kleinere Orgeln, von der Truhenorgel bis zur kleinen Kirchenorgel und er schätzt die technischen und klanglichen Herausforderungen und Überraschungen, die unser Beruf bietet.
www.petermeierorgelbau.com